Mittwoch, 20. Februar 2008

Grüner Beck: Alle "humanistisch orientierten ChristInnen" sollen vor Christival warnen

Jetzt geht's ans Eingemachte!
Konnte man am Anfang den Streit um das Christival und das dort geplante Seminar über Homosexualität noch als eine Posse eines etwas überempfindlichen Grünen-Politikers betrachten, der mal gegen eine christliche Veranstaltung querschiessen und sich dabei ein wenig profilieren wollte, spitzt sich das Ganze nun immer mehr zu einer Grundsatzdiskussion zu, in der es um viel mehr geht als um ein Seminar beim Christival.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, versucht hier, Christen in 2 Lager zu spalten: Die "fundamentalistischen Christen" und die "humanistisch orientierten" Christen, die ihn und seine Positionen akzeptieren.
Die "Fundamentalisten" (in der heutigen Zeit ein gefährliches Wort und das weiß Beck natürlich) glauben an die Bibel als das Wort Gottes und sind daher folgerichtig der Meinung, dass Homosexuelle Veränderung erfahren können, wenn sie wollen. Niemand will sie dazu zwingen, aber die Angebote sind da.

Die "Demokraten und humanistisch orientierten" Christen (und das in einem Satz! Als wären nicht-humanistisch orientierte Christen keine Demokraten!) werden dazu aufgefordert, vor Veranstaltungen wie dem Christival zu warnen.
Humanistisch-orientierte Christen - das ist schon ein Widerspruch in sich. Entweder bin ich als Christ Gott-orientiert oder ich bin humanistisch-orientiert - im Sinne der Richtungsgebung: Wer bestimmt mein Leben?
Hier wird fein säuberlich getrennt: Auf der einen Seite sind die (Kultur-)Christen, die den gesellschaftlichen Entwicklungen nachfolgen und keine oder wenig Probleme mit einigen Dingen haben, die dem Willen und Wort Gottes entgegenstehen, solange sie politisch opportun sind und auf der anderen Seite diejenigen, die Gott folgen und sein Wort über menschliche Sichtweisen stellen.
So beginnt Christenverfolgung.

siehe auch IDEA: Steht auf, wenn ihr Christen seid!, ein Kommentar von Ulrich Parzany:
Bei der „Grünen“-Attacke auf das Christival geht es ans Eingemachte. Niemand sollte glauben, dass sich diese Intoleranz nur auf das Gebiet der Homosexualität beschränken wird. Mit der gleichen Logik lässt sich die christliche Verkündigung, dass der Mensch in seiner Gottvergessenheit und Gottlosigkeit unter dem Gericht Gottes steht und nur durch Jesus Christus gerettet werden kann, als Diskriminierung des selbstbestimmten Menschen, der nicht an Gott glauben will, beurteilen.


und ebenfalls IDEA: Einmal schwul - immer schwul?, ein Kommentar von Wolfgang Polzer:
Da stellt sich die Frage, warum aus „grüner“ Sicht zwar der Wechsel der Religion als ein Menschenrecht anerkannt wird, aber nicht der Wechsel einer sexuellen Orientierung. Genauer gesagt: Warum soll es einerseits in Ordnung sein, dass - wie zum Beispiel auf Evangelischen Kirchentagen - für einen homosexuellen Lebensstil geworben wird, andererseits aber verwerflich, dass ein Homosexueller heterosexuell werden will und er dabei Unterstützung in Anspruch nimmt? [...] Ganz ohne jede böse Absicht kann man sagen, dass Herr Beck und die Grünen-Fraktion mit zweierlei Maß messen.

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