Montag, 5. November 2007

Ist die Bibel gefährlich? Christen in China

Ja - meinen nicht nur überzeugt Christen, sondern auch die chinesischen Organisatoren der olympischen Spiele in Peking 2008.

Allerdings aus einem etwas anderen Grunde als wir Christen:
Die Veranstalter der Olympischen Spiele haben bestimmte Gegenstände "aus Sicherheitsgründen" verboten. Athleten ist nicht nur das Mitbringen einer Bibel untersagt, sondern auch das Tragen von anderen religiösen Symbolen. Andere gefährliche Gegenstände sind Video-Kameras und Tassen.

Ein paar Fakten über Christen in China:
In China ist die christliche Religion auf die offiziell registrierten Kirchen beschränkt. Die Regierung geht davon aus, dass es rund 100 Millionen Christen im Land gibt, die unter anderem zu Untergrundkirchen gehören. Es gibt rund 10 Millionen Katholiken. Katholische und protestantische Untergrundkirchen leiden an staatlicher Verfolgung, und viele ihrer Anhänger wurden verhaftet. Bibeln dürfen nur die beiden offiziell anerkannten christlichen Gemeinschaften, die katholische "Patriotische Vereinigung" und die protestantische "Drei-Selbst-Bewegung", drucken und verkaufen. (...) Bibeln dürfen nicht in normalen Buchläden verkauft werden. Als Grund dafür gilt, dass der Staat verhindern wolle, dass "illegale Vertreiber" die Preise in die Höhe trieben. Erst vor kurzem wurde ein Pastor einer Hauskirche wegen des Drucks von Bibeln zu drei Jahren Haft verurteilt.

aus Medienmagazin "pro" Olympische Spiele in Peking: Bibeln müssen draußen bleiben

Verschiedene Besucher aus westlichen Ländern hatten zuvor den Eindruck gehabt, dass man noch nicht von Religionsfreiheit sprechen kann, aber die Entwicklung insgesamt positiv ist.
Aber Entwicklungen verlaufen selten gerade.

UPDATE (09.11.07):
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat Meldungen dementiert, nach denen die Athleten bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking keine Bibeln oder andere religiöse Symbole mit sich führen dürfen. Der DOSB erklärte gegenüber Medienmagazin-pro.de auf Nachfrage, dass die Nachricht offenbar auf ein Missverständnis bei einer Pressekonferenz zurückzuführen sei.

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