Montag, 15. Oktober 2007

"Der Atheismus-Wahn": Eine Antwort auf Richard Dawkins

In dieser Woche erscheint eine Antwort auf Richard Dawkins und sein Buch "Der Gottes-Wahn":
"Der Atheismus-Wahn" von Alister McGrath. Er ist Professor für Historische Theologie an der Universität Oxford – und damit ein Kollege Dawkins. (siehe auch
Intellektuellen-Streitgespräch: Ist Gott eine Wahnvorstellung?)

Hier ein paar Zitate aus seinem Buch:
>> Sein (Richard Dawkins) Ziel besteht darin, seine Leser zu einem Seitenwechsel zu bewegen. "Wenn dieses Buch erreicht, was ich damit bezwecke, werden religiöse Leser, die es einmal aufgeschlagen haben, Atheisten geworden sein, wenn sie es wieder schließen." Wobei er dies allerdings nicht für besonders wahrscheinlich hält, denn immerhin behauptet er: "… unverbesserliche Gläubige sind immun gegen Argumentation." (...)

Erstaunlicherweise finden sich kaum wissenschaftliche Analysen in "Der Gotteswahn". Stattdessen gibt es eine Menge pseudowissenschaftlicher Spekulationen, gespickt mit allgemeiner Religionskritik, die größtenteils aus älterer atheistischer Literatur entliehen ist. Dawkins predigt zu einem Chor der Gotteshasser, die seine rhetorischen Salven offensichtlich genießen und anbetend ihre Hände erheben sollen: "Jene, die behaupten, Religion und Evolutionslehre seien vereinbar, lügen! Amen. Echte Wissenschaftler lehnen den Glauben an Gott ab! Halleluja! Der Gott, an den die Juden zur Zeit des Alten Testaments glaubten, ist ein psychopathischer Kinderschänder! Amen, so sei es!"
(…)

Weshalb werden die Naturwissenschaften dermaßen missbraucht, um einen atheistischen Fundamentalismus zu untermauern? Ich finde dafür keine Erklärung. Wie viele meiner atheistischen Freunde kann ich seine enorme Feindseligkeit gegenüber allem Religiösen nicht nachvollziehen. Was für einen Stier ein rotes Tuch ist, ist für Dawkins die Religion. Sie bewirkt nicht nur eine aggressive Reaktion, sondern lässt ihn alle akademischen Grundsätze hinsichtlich gewissenhafter Recherche und Fairness über Bord werfen. Obwohl dieses verbitterte Buch mit rhetorischer Kraft und Leidenschaft geschrieben wurde, gelingt es seinen schneidenden Behauptungen kaum, zu verbergen, dass die angeführten Argumente lahm, schwach und nur aufgewärmt sind. (…)

Das unbedingte und nicht hinterfragbare Beharren darauf, im Recht zu sein, das in einigen Kreisen des westlichen Atheismus heutzutage festzustellen ist – beispielhaft veranschaulicht in "Der Gotteswahn" –, stellt ihn auf eine Stufe mit religiösen Fundamentalisten, die es ebenfalls ablehnen, ihre Vorstellungen prüfen oder hinterfragen zu lassen. (…)

aus Medienmagazin "pro" "Der Atheismus-Wahn": Eine Antwort auf Richard Dawkins
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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Link am Ende des Artikels zu Alister McGrath ist defekt

Markus hat gesagt…

Danke für die Info - ist repariert. :-)