Donnerstag, 3. Januar 2008

"Google ist die mächtigste Detektei, die es je gab"

Vor 10-20 Jahren haben wir alle fröhlich Microsoft(MS)-Produkte benutzt:
Word und Excel waren großartige Programme und auch der etwas später kommende Internet-Explorer war schnell akzeptiert.
Dass dadurch Programme wie Word Perfect oder der Netscape Navigator gnadenlos verdrängt wurden, haben viele erst einmal hingenommen, hat aber dann immer mehr Unmut erregt. So langsam entwickelten einige Menschen eine "Microsoft"-Allergie und dies gipfelt heutzutage in der Benutzung von sogenannten "Open-Source"-Programmen wie Linux, Firefox, Thunderbird, OpenOffice und viele anderen, mit denen sich manche von der MS-Vorherrschaft befreien möchten.

Suchen wir heutzutage Informationen, dann sind Google, Wikipedia und Konsorten die 1.Wahl und nicht irgendwelche Enzyklopädien auf CD.
Wollen wir uns darstellen, gibt es Myspace, Youtube, StudiVZ/SchülerVZ und andere Anbieter. Fotoalben und Freundebücher (auf Papier!) haben ausgedient.
Wir wollen uns die Welt anschauen und Informationen zu bestimmten Orten bekommen: Google Earth/maps stehen parat, der alte Atlas verstaubt im Regal.
Und so geht das weiter. Was viele nicht wissen, dass sich auch hier wieder eine Kombination der verschiedenen Unternehmungen von Google wie YouTube, Google Earth, Google Mail etc. entstanden ist, die im Komglomerat die gesammelten Informationen untereinander austauschen, bewusst koordinieren und verschmelzen.

Vor 10-20 Jahren haben wir alle fröhlich Microsoft(MS)-Produkte benutzt:
Word und Excel waren großartige Programme und auch der etwas später kommende Internet-Explorer war schnell akzeptiert.
Dass dadurch Programme wie Word Perfect oder der Netscape Navigator gnadenlos verdrängt wurden, haben viele erst einmal hingenommen, hat aber dann immer mehr Unmut erregt. So langsam entwickelten einige Menschen eine "Microsoft"-Allergie und dies gipfelt heutzutage in der Benutzung von sogenannten "Open-Source"-Programmen wie Linux, Firefox, Thunderbird, OpenOffice und viele anderen, mit denen sich manche von der MS-Vorherrschaft befreien möchten.
MS stand auch immer wieder in der Kritik, heimlich Daten über die Benutzer seiner Produkte zu sammeln. Nachgewiesen wurde das meines Wissens nach nicht.

Aber gegenüber der heutigen Situation wirkt dieser Vorwurf geradezu lächerlich klein.
Welche "Programme" benutzen wir heute? Von Programmen im eigentlichen Sinne kann man gar nicht mehr guten Gewissens sprechen, denn die Nutzeranwendungen verlagern sich immer mehr auf das Internet.
Suchen wir Informationen, dann sind Google, Wikipedia und Konsorten die 1.Wahl und nicht irgendwelche Enzyklopädien auf CD.
Wollen wir uns darstellen, gibt es Myspace, Youtube, StudiVZ/SchülerVZ und andere Anbieter. Fotoalben und Freundebücher (auf Papier!) haben ausgedient.
Wir wollen uns die Welt anschauen und Informationen zu bestimmten Orten bekommen: Google Earth/maps stehen parat, der alte Atlas verstaubt im Regal.
Und so geht das weiter. Was viele nicht wissen, dass sich auch hier wieder eine Kombination der verschiedenen Unternehmungen von Google wie YouTube, Google Earth, Google Mail etc. entstanden ist, die im Komglomerat die gesammelten Informationen untereinander austauschen, bewusst koordinieren und verschmelzen.
Google selbst betreibt PC-unabhängige Dienste wie Google Text&Tabellen, Google Scholar (für Wissenschaftler), Google Books, Google Desktop (um den eigenen PC zu durchsuchen), Google Picasa für eigene Fotoalben, Google Earth/Maps usw., usw.

Menschen geben scheinbar hemmungslos ihre Daten preis - in den USA führt das immer mehr zu schmerzhaften Nachteilen. Potentielle Arbeitgeber schauen z.B. erst einmal nach, was denn der Bewerber so in MySpace veröffentlicht hat. Gefällt dies dann nicht, - und da reichen manchmal Bilder von Partys mit Alkohol - wird der Bewerber abgelehnt.

Der Grazer Professor Hermann Maurer hat in einem sehr interessanten und aufschlußreichen Interview die Ergebnisse seiner Untersuchung über Google erläutert. Hier ein paar Auszüge:

Die Problematik ist zunächst die, dass Google als größte und mächtigste Detektei, die es jemals gab, über jede wichtige Person und Organisation ein sehr genaues Dossier mit Informationen hat. Das alleine ist natürlich schon gefährlich. Für Privatpersonen deshalb, weil dadurch unsere Privatsphäre zutiefst gefährdet wird und Informationen auch fallweise gegen uns benutzt werden können. Es wäre durchaus denkbar, dass, wenn jemand so viele Informationen über Personen hat, er diese unter Umständen an andere verkauft und zu seinen Gunsten ausnützt. Ich will Google nicht beschuldigen, dass so etwas schon getan wird. Eine gewisse Versuchung muss es allerdings schon sein, wenn jemand eine größere Summe bietet, um Informationen über eine bestimmte Gruppe von Menschen zu kriegen. Was aber vielleicht noch wichtiger ist, ist die Tatsache, dass Google auch viel über Firmen, Unternehmungen und ökonomische Strömungen in der Welt weiß. In gewissen Bereichen kann das Unternehmen so recht gute Prognosen der Zukunft abgeben. Natürlich ist da die Versuchung für eine Firma groß, das auch beispielsweise am Aktienmarkt auszunützen. (...)
Die Verwendung des Internets hat bereits begonnen zu einer Wissensverflachung zu führen. Ich habe da vor allem Wikipedia vor mir, das wir alle benutzen und das ich eigentlich für eine gute Geschichte halte. Wichtig ist aber zu wissen, dass Wikipedia als Quelle von Informationen mit Vorsicht zu genießen ist, denn viele dort gesammelte Artikel sind mit einer bestimmten Absicht geschrieben oder enthalten eine persönliche Meinung, die nicht unbedingt den eigentlichen Tatsachen entspricht. Was das Verhältnis von Google und Wikipedia betrifft, bestreiten beide nicht ausdrücklich eine Zusammenarbeit. Es ist aber doch auffällig, dass vor allem in der deutschsprachigen Version von Google die Einträge von Wikipedia bei Suchanfragen viel höher gereiht werden als bei anderen Suchmaschinen. Man könnte jetzt sagen, das liege an der Art wie Google die Rankings von Suchergebnissen vornimmt. Ich glaube aber, dass da mehr dahinter steckt. So konnten wir mittels statistischem Vergleich deutlich nachweisen, dass Wikipedia-Einträge bei Google signifikant besser abschneiden als bei anderen Suchmaschinenanbietern. (...)
Wenn Anwender bereit sind, intime Informationen über sich ins Internet zu stellen, dann können sie später unter Umständen eine böse Überraschung erleben. Als besonders problematisch empfinde ich hier den Umstand, dass Suchmaschinenbetreiber die gesammelten Userinformationen so lange aufheben dürfen. (...)

Bis jetzt war es den meisten Menschen gar nicht bewusst, dass hier ein Problem vorliegt. Darum sind sie auch in ihrem Umgang mit dem Internet sehr leichtsinnig vorgegangen. (...)
Mehr Misstrauen ist beim Surfen im Internet sicherlich generell angebracht. Was immer an Information gefunden wird, sollte man versuchen anhand des Originals oder alternativer Quellen zu überprüfen. Neben dem gesunden Misstrauen gegenüber den Informationen, die man im Netz findet, sollte man aber auch lernen, beim Veröffentlichen persönlicher Informationen mehr Vorsicht walten zu lassen.

Hugh.

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